Burn-out

Es gilt, Gefahren frühzeitig zu erkennen und Risiken zu minimieren!

  1. Warnsymptome in der Anfangsphase wie quälende Grübeleien oder Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten
  2. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung
  3. Gefühl von Zeitnot und inneres Gehetztsein
  4. Sozialer Rückzug
  5. Verringerte Emotionskontrolle
  6. Leistungsabfälle
  7. Krankheitsanfälligkeit

Immer schneller, weiter und höher: Der Stress fordert seinen Tribut.

Burn-out ist ein Phänomen, das immer mehr Menschen in unserer leistungsorientierten Gesellschaft betrifft. Die Betroffenen sind chronisch überarbeitet, leiden unter Ärger und Stress am Arbeitsplatz. Die Gründe für das Burn-out-Syndrom sind vielfältig. Die äußeren Arbeitsbedingungen können die Entstehung von Burn-out begünstigen. Im Burn-out-Test werden Äußerlichkeiten unter dem Punkt „Distanziertheit“ dargestellt. Eine große Rolle spielen jedoch auch die inneren Einstellungen (im Burn-out-Test „emotionale Erschöpfung“ ) der Betroffenen, die häufig sehr hohe Erwartungen an sich selbst stellen. Prävention von Burn-out muss deshalb nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch bei den persönlichen Einstellungen und Verhaltensmustern von Burn-out gefährdeten Menschen ansetzen. Häufig könnte man die ersten Symptome mit einem Burn-out-Test schon identifizieren, um die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Für nähere Informationen nehmen Sie bitte Kontakt auf!

Burn-out-Fallen: mögliche Statements von Betroffenen:

  • Es vergeht sicher wieder von alleine.
  • Ich muss es alleine schaffen!
  • Zwei Wochen Entspannung und es wird vorbei sein.
  • Mehr Selbstdisziplin und Bemühung, dann läuft es wieder.
  • Wenn ich ein Medikament für die Nervosität bekomme, geht’s wieder leichter, dann kann ich weiter machen.
  • Wenn nur endlich der oder die Vorgesetzte, die schwierigen KollegInnen, die langen Fahrzeiten, das Management usw. alle zusammen aufhören würden. Eigentlich ist „das“ mein größter Störfaktor, nur deswegen bin ich so belastet.
  • Ich muss da durch und darf jetzt nicht versagen, was denken sonst die anderen von mir.
  • Mit positivem Denken werde ich das alles überwinden können – der Glaube versetzt Berge.
  • Hoffentlich merkt es keiner – besser nicht darüber reden und im Hintergrund bleiben.
  • Burn-out gibt es gar nicht, es ist eine Fantasie- und Modediagnose von Menschen, die sich nur einfach nicht genug bemühen.
  • Burn-out verdeckt häufig eine „Verlegenheitsdiagnose“, nämlich die Depression von Menschen, die sich (noch) nicht trauen, darüber zu reden – trotzdem gibt es das einfach nicht.
  • Burn-out ist nur von „raffinierten“ Menschen erfunden worden, um leichter in Frühpension gehen zu können.

Häufige Glaubenssätze

  • Leistung ist gleich Liebe!
  • Liebe bedeutet, sich zu opfern!
  • Wer seine eigenen Bedürfnisse beachtet, ist ein Egoist bzw. eine Egoistin.
  • Wer rastet, der rostet!
  • Nur wer genug leistet, ist ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft!
  • Ansehen ist alles!
  • Wenn ich nicht genug leiste, dann bin ich wertlos!
  • Verantwortungsbewusst zu sein bedeutet, immer zu funktionieren!

Üben Sie Achtsamkeit gegenüber Ihren Verhaltensmustern

  • Welche Eigendynamik entwickelt sich?
  • Nehmen Sie Rücksicht auf Ihren körperlichen, geistigen und seelischen Gesundheitszustand.  
  • Werden Ihre eigenen Bedürfnisse bereits in den Hintergrund gestellt?

Fragen Sie sich einmal ...

  • Wie geht es mir wirklich?
  • Wie geht es meinen Familienangehörigen, PartnerIn, KollegIn und FreundIn?

Die 12-Phasentheorie nach Freudenberger & North

Stadium 1: Der Zwang sich zu beweisen

Die Begeisterung und Einsatzbereitschaft für die Tätigkeit werden von übertriebenem Ehrgeiz abgelöst. Der Drang, sich zu beweisen, nimmt zu. Die Bereitschaft, eigene Möglichkeiten, Grenzen und Rückschläge hinzunehmen, sinkt.

Stadium 2: Verstärkter Einsatz

Es entsteht das Gefühl, alles selbst machen zu müssen. Man kann nichts delegieren, freiwillige Mehrarbeiten (Überstunden, Arbeit am Wochenende) stehen auf der Tagesordnung und gehen mit einem Gefühl der Unentbehrlichkeit einher.

Stadium 3: Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse

Bedürfnisse wie Essen, Pausen, Entspannung oder Ruhe treten in den Hintergrund. Soziale Kontakte werden vernachlässigt. Symptome wie z.B. Verspannungen, Kopfschmerzen, Unruhe, Bauch- oder Magenschmerzen werden mit Tabletten bekämpft. Das Hauptaugenmerk liegt nur noch auf der Erbringung von Leistung und Ergebnissen.

Stadium 4: Verdrängung von Konflikten

Konflikte und Probleme werden bewusst ignoriert und verdrängt, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Dabei treten zunehmend Fehlleistungen (Terminverwechslungen, Unpünktlichkeit) auf.

Stadium 5: Umdeutung von Werten

Was bis jetzt wichtig war, tritt zugunsten der Arbeit in den Hintergrund (Entwertung und Umwertung), die Prioritäten verschieben sich drastisch. Die Leistungsfähigkeit sinkt weiter ab.

Stadium 6: Verstärkte Verleugnung der aufgetretenen Probleme

Betroffene kapseln sich von der Umwelt ab, sie zeigen Zynismus, Ungeduld und Intoleranz. Die Überarbeitung und Überlastung wird verleugnet. Konflikte im Umfeld nehmen zu. Soziale Kontakte werden als belastend und anstrengend empfunden.

Stadium 7: Endgültiger Rückzug aus der Umwelt

Orientierungs- und Hoffnungslosigkeit treten auf. Das soziale Netz wird als feindlich erlebt, Kritik wird nicht mehr vertragen. Es kommt zum Abbruch privater Kontakte und zu Misstrauen gegenüber anderen Menschen. Die Flucht in Suchtverhalten wird immer wahrscheinlicher. Oft wird nach Ersatzbefriedigungen (Alkohol, Essen, Medikamente) gesucht. Es können psychosomatische Erkrankungen auftreten.

Stadium 8: Deutliche Verhaltensänderungen

Verhaltensänderungen werden immer auffälliger. Oft machen sich Aggressionen, Intoleranz, negative Einstellungen und eine hohe Reizbarkeit bemerkbar. Es kommt zu Schuldzuweisungen an andere. Aufgrund von Erschöpfung gibt es kaum noch Kraft, den Arbeitsalltag zu bewältigen. Es kommt zu häufigen Fehlzeiten und Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt.

Stadium 9: Depersonalisation

Die Betroffenen verlieren häufig das Gefühl für sich selbst: Man funktioniert nur noch automatisch, wie ferngesteuert. Es kommt zu einem Wahrnehmungsverlust und zum Gefühl der Sinnlosigkeit.

Stadium 10: Innere Leere

Gefühl der Mutlosigkeit, der Leere und des inneren „Abgestorbenseins“ treten auf. Ebenso kann es zu Angstgefühlen, Panikattacken und exzessivem Suchtverhalten kommen.

Stadium 11: Depression

Interesse, Initiative oder Motivation sind praktisch in allen Lebensbereichen nicht mehr vorhanden. Gefühle des Versagens, der Sinn- und Hoffnungslosigkeit überwiegen. Die Betroffenen haben keinerlei Zukunftsvisionen mehr und leiden möglicherweise unter Depressionen.

Stadium 12: Völliges Burn-out

Der Organismus versagt, und es kommt zum totalen geistigen, körperlichen und emotionalen Zusammenbruch.

Burn-out: Geschichtliche Grundlagen

Der Begriff Burn-out tauchte bereits wiederholt in den 1970-er Jahren in den Vereinigten Staaten auf – besonders in Zusammenhang mit Pflegeberufen. Die ersten wissenschaftlichen Artikel zu diesem Thema wurden 1974 von dem amerikanischen Psychologen Herbert Freudenberger (Entwicklung des 12-Phasen Burn-out-Modells) und 1976 von der Sozialpsychologin Christina Maslach geschrieben. Im Jahr 1981 wurde das Messinstrument MBI (Maslach Burn-out Inventory) entwickelt.

Fakten und Zahlen

Österreichweit gibt es bereits mehr als 500 000 Erkrankte und ca. 1.1 Millionen Menschen, die Burn-out gefährdet sind.

Gemeinsam können wir eine Lösung finden! Scheuen Sie sich nicht, mich zu kontaktieren.

In meinem Institut für aktive Selbstsorge steht der Mensch im Mittelpunkt!

Ihre Carola Rauch